13.01.2014

Review: Reservoir Dogs



Er schien verschollen, doch mit dem Beginn des neuen Jahres stieg er aus der Versenkung auf, wie Phönix aus der Asche, Halleluja! ... Ok, wir wollen mal nicht übertreiben. Aber zugegeben: es ist schon etwas länger her, seit dem letzten Post. Warum? Zeit, Lust, Zeit und Freundin. Alles kam zusammen und sich einfach ohne Spaß am Schreiben an einen Post zu machen, ist auch nicht das Wahre. Oldboy und Carrie müssen auch noch warten... leider. Ich hoffe, dass ich es überhaupt noch schaffen werde, aber lasst euch einfach überraschen.

Jetzt geht es aber weiter! Mit einer neuen Review! Der Weihnachtsmann hat es dieses Jahr ausnahmsweise gut mit mir gemeint und nicht die Rute, sondern "Tarantino XX" aus seinem Beutel gezaubert. Wie ich vielleicht schon erwähnte, verehre ich Quentin Tarantinos Werk sehr und halte viel von seiner Art, seinen Charakteren und noch vielem mehr. Bislang befand sich "Jackie Brown", ein sehr stimmiger, interessanter und Dialog-getriebener Krimi, als einziger Tarantino Film in meiner Sammlung doch das durfte sich durch diese grandiose Collection nun endlich ändern! Ich möchte euch nun ein bisschen zu einem der besten Filme des Regisseurs etwas erzählen, zur Box an sich kommt vielleicht später noch etwas.






"Reservoir Dogs" (1992), "written and directed", wie es so schön heißt, von Mr. Tarantino behandelt sich mit dem Dilemma einer Gruppe Kleinkrimineller, die nach einem schiefgelaufenen Banküberfall vor einem Haufen Fragen stehen. Gibt es einen Cop in der Gruppe? Wo ist die Beute? Wie müssen wir handeln? All dies soll sich in einer kleinen Lagerhalle klären, die ursprünglich als Rückzugsort nach dem Bankraub dienen sollte, in die nun die Gangster, die das Shoot-Out überlebten nach und nach eintreffen.

Mit von der Partie sind Schauspielgrößen wie Harvey Keitel, der durch seinen Dienst als Co-Producer des Films den Streifen erst legitimiert hat und somit maßgeblich für Quentins Erfolg mitverantwortlich ist, Tim Roth, Steve Buscemi und Michael Madsen. Ich habe den Film im O-Ton mit englischen Untertiteln geschaut.

Quentin Tarantinos erster Film also... ich kannte bisher alles ab Pulp Fiction, die frage ist nur, ob er sein Genie schon in "Reservoir Dogs" zum Vorschein bringen konnte. Und ja, das hat er definitiv getan! Wer Tarantinos Dialog getriebene Art Filme zu machen kennt, wird sich bei diesem Thriller mehr als nur eines mentalen Ergusses erfreuen. Der Film macht sofort klar: Hier gibt es keine bombastischen Effekte, Autorennen oder sonstiges Actionspektakel zu sehen; nein, hier wird der Überfall, der Ausgangspunkt der Story gar nicht gezeigt, da die Situation nach diesem Überfall der viel interessantere Teil an dem ganzen Coup ist.


Eine Lagerhalle, ein Problem, eine Lösung!


Haupthandelsort der Geschichte ist eine Art Lagerhalle, in der sich die Gangster nach der Aktion treffen und dem Auftragsgeber das Geld überreichen wollten. Diese Lagerhalle ruft eine besondere, schmutzige Atmosphäre hervor, den Zuschauer umschlingt aber ein Gefühl von Sicherheit: eigentlich haben wir alle Zeit, alles zu klären. Doch durch einige Probleme ist das ganze nicht so einfach. Diese "Probleme" sind das, was den Film so interessant macht. Nach jedem Ereignis ist man schon auf das nächste gespannt und kann es nicht erwarten, ein neues Mitglied der Truppe in die Lagerhalle spazieren zu sehen.

Die Dogs vor ihrer Arbeit
["Reservoir Dogs" Copyright © Live Entertainment 1992]

Im Kontrast zu der unglaublichen Spannung, die Tarantino hier aufbaut, steht die musikalische Untermalung. In einem fiktiven Radiosender wird nämlich zur Zeit der Handlung ein 70er Jahre Hit nach dem anderen in der "70's week" gespielt. So hat man das Gefühl in einem älteren "Heist" Movie zu sitzen, der trotzdem noch aktuell ist und kaum gealtert zu sein scheint.

Quentin Tarantino hat schon hier bewiesen, dass er ein absoluter Filmnerd ist. Eben einer wie du und ich. Und genau das macht den Streifen zu etwas besonderem: er zeigt das, was man an Filmen liebt und zwar völlig kompromisslos und unkonservativ. Der Spaß am Schauen wird hier groß geschrieben und ich bin Tarantino einfach unendlich dankbar dafür, einen so spaßigen, spannenden, interessanten und vor allem schon damals Tarantino-esken Film gemacht (und geschrieben) zu haben!


Fazit:


Einer der Filme, die man in ein paar Jahren seinen Kindern noch zeigen kann: "Reservoir Dogs" bleibt ein Meisterwerk, das dank faszinierenden Charakteren, spannenden Twists und unvergleichbar gut geschriebenen Dialogen seit 1992 nicht gealtert ist!






Pro                                                                                               

  • extrem gut geschriebene Charaktere & Dialoge
  • interessanter Handlungsort
  • Dichte Atmosphäre durch Bild und Ton
  • popkulturelle Anspielungen und Zitate
  • Gewalt als Stilmittel in richtigem Maß
  • rundes Ende

Contra

  • nichts für jeden (08/15 Action Fan)



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